Andy Kuntz und Stephan Lill im Interview: „Metal Rocker mit Humor, viel Herz und großem Verstand!“

Mein Magen zieht sich leicht zusammen. Gleich werde ich zwei echten Profi-Progressive Metallern gegenüberstehen und sie um Rede und Antwort bitten. Was mich wohl erwarten wird?… Nach einer kurzen Begrüßung ist nicht viel Zeit für Smalltalk. Die Zeit eilt. In weniger als einer Stunde muss Andy Kuntz schon in die Maske. Da sitzen sie nun, lassen sich geduldig von meiner Kamera ablichten. Während sich Andy professionell und sehr entspannt fotografieren lässt ist es Stephan, der zunächst etwas schüchtern und ernst in die Kamera linst. Andy ist Hauptdarsteller „ChristO“ und zugleich Komponist und Librettist des Stückes. Er ist seit 19 Jahren erfolgreicher Musicaldarsteller und derzeit parallel zu „ChristO“ im Rockoratorium  als Prophet Daniel in „Ludus Danielis“ in Kaiserslautern zu sehen. Außerdem ist er der Leadsänger der Progressive Metal Band „Vanden Plas“. Stephan Lill, sein Kollege ist der Gitarrist der Band und gleichzeitig, wie auch Andy, Komponist von „ChristO“. In der Funktion Komponist wirkte er auch entscheidend bei „Ludus Danielis“ mit und spielt mit der Band auch in diesem Stück im Orchestergraben.  In einem Interview verraten die Beiden für Musicalfotojournalismus Interessantes über die Entstehung von „ChristO“, seine Inhalte und Aspekte.

ChristO gibt es seit 2006 als Konzeptalbum. Das Theater am Gärtnerplatz in München hat Euch mit der Auftragsarbeit betraut ein Musical/Rockoper daraus zu machen. Wie kam es dazu?

A: Der Staatsintendant des Gärtnerplatztheaters Ulrich Peters, (Anm. d. Red. Dr. Ulrich Peters war zuvor in Augsburg am Stadttheater viele Jahre Intendant) konnte mich bereits in Augsburg in „Jesus Christ Superstar“ als Judas auf der Freilichtbühne zwei Jahre lang begutachten. JCS war eine super erfolgreiche Geschichte dort, wir spielten mit dem Stück zwei Spielzeiten. Das ist glaube ich sogar einzigartig. Darüber hinaus habe ich mit Ulrich Peters einen sehr einen guten Draht bekommen. Ich habe ihm irgendwann mal eine CD von Vanden Plas in die Hand gedrückt, mit dieser hat er die Show „Jesus Christ“ dann eingeleuchtet. Er hat die Band lieben gelernt und uns später auch für ein Rockkonzert auf die Freilicht Bühne geholt. Das Konzert war sehr erfolgreich, wir hatten über 1000 Zuschauer. Ich glaube das hat ihm auch sehr imponiert! Bei einem Gespräch in seinem Büro fragte er mich ob es möglich wäre eine Rock-Oper  für den Gärtnerplatz zu produzieren. Er hätte gern ein eigenes Stück basierend auf einer großen Geschichte, das den „Gärtnerplatz in München“ etwas entstaubt und den Putz von den Decken holt! Zu dieser Zeit war  gerade unser Longplayer „ChristO“ draußen, der auf dem Roman „Der Graf von Monte Christo“ basiert. Wir sagten uns, dass es eine Chance wäre, dies zu einer großen Rockoper umzuarbeiten. So kam die Kooperation zustande.

Musicals von Rock-/Metalbands ist eigentlich nichts Neues. Man kennt das spätestens seit 1991.  Ich sage nur „Streets“ von Savatage. Lässt sich ChristO und Vanden Plas damit annähernd vergleichen?

A: Also ich kenne das zum Beispiel gar nicht.

S: Ich kenne Savatage, ich kenne auch die CD. Die Frage ist bloß, ob „nur“ eine CD erscheint, oder ob das Ganze auch auf die Bühne kommt, das ist ein Riesenunterschied. Für das Bühnenkonzept müssen viele Sachen beachtet werden. Wie werden Charaktere dargestellt, wer soll das spielen, wer passt überhaupt dazu? Castings ziehen sich ja immer über längere Zeiträume hin – Wochen, Monate und Jahre. Savatage könnte man ohne Weiteres auf die Bühne bringen, aber es bleibt die Frage, ob man dazu in der Lage ist, ob man das schon mal gemacht hat und dem entsprechende Erfahrungen gesammelt hat. Aber tendenziell geht das die gleiche Richtung.

Habt ihr damit gerechnet, als ihr das Konzeptalbum erstellt habt, dass es auch auf die Bühne kommt?

A: Es war schon ein bisschen Berechnung dabei. Holger Hauer, der Regisseur von „ChristO“ kam schon vor Jahren mit der Idee, dieses Thema als Musical raus zu bringen. Er hatte sich gewünscht, dass wir mit der Band die Musik dazu schreiben. Allerdings war die Zeit nie dafür da, denn wir mussten immer neue Platten für Inside Out abliefern. Wir waren immer im Termindruck mit Konzerten und anderen Theatershows. Außerdem hat bei mir auch der zündende Funke gefehlt, dieses Thema in ein Konzept oder einen Stil zu packen, der auch mit Vanden Plas vereinbar ist. Irgendwann hat es dann aber doch noch gefunkt und dann habe ich angefangen die ersten Texte zu schreiben und mit Stephan und Günter an den Songs zu arbeiten. Das war so der Werdegang. Holger war aber der eigentliche Gründungsvater. Ich habe ihn nach Jahren angerufen und erzählt, dass ich das Thema jetzt endlich angegangen bin. Auch davon, dass sich dadurch allerdings im Grundkonzept mit meiner Vision davon etwas verändert hat. Ich sagte, dass es bereits einen Interessenten dafür gibt und ob er nach wie vor Lust hätte sich auf das Stück und die etwas neue Leseart einzulassen. Er hat daraufhin die Platte gehört, meine Texte gelesen und war sofort Feuer und Flamme. Wir haben dann das Libretto zusammen erstellt, wobei ich sagen möchte das er daran den Löwenanteil hat.

War es auch kalkuliert, dass Du die Hauptrolle spielst?

A: (Seufzt etwas und überleg kurz!) Also da steckt man nie so drin.

S: Ey, also komm….! (lacht und pufft grinsend Andy an)

A: Also, ich habe ja die Platte komplett eingesungen und wenn sich dann anhand von der CD Jemand für das Konzept interessiert, liegt es nahe, dass man auch den Interpreten der CD als Hauptsänger versucht zu engagieren. Wenn ich jetzt gar keine Erfahrung im Musicalbereich gehabt hätte, dann wäre so was natürlich utopisch. Es gibt mit Sicherheit sensationelle Rocksänger, die aber auf der Musical- bzw. Theaterbühne nicht unbedingt eine gute Figur abgeben würden. Aber ich mache das jetzt auch schon seit 18 Jahren und in den letzten Jahren auch mit ziemlichem Erfolg. Da hab ich mir dann auch zugetraut, diesen Protagonisten zu verkörpern.

S: Wir wären ja schön blöd, wenn wir das nicht so machen würden. Wenn man den perfekten Frontmann hat, wieso sollte man sich dann Jemand anderen suchen? Das wäre wirklich unsinnig, und  natürlich ist ein gewisses Kalkül hinten dran. Auf der anderen Seite ist auch so, das wir nicht nur die Musik für Vanden Plas zusammen machen, wir wollen ja auch gemeinsam am Theater arbeiten. Wenn wir in dieser Hinsicht Defizite hätten und würden uns das nicht zutrauen, dann würden wir natürlich auch Jemand anderes dazu nehmen. Aber da das unsere Musik ist und es Jemand gibt, der das als Hauptcharakter perfekt umsetzen kann, ist es klar, das es letzten Endes auf Andy hinaus läuft.

Das Album hat sich aber doch auch um so Einiges verändert…

A: Ja, ich finde, das muss sich auf der Bühne aber auch ändern, sonst wäre es ja nicht spannend und sonst wären wir auch keine Künstler die sich weiterentwickeln wollen. Wir haben auch die Gesangslinien für die Darsteller und die Texte noch einmal verändert. Das ist immens wichtig damit es dann nicht nur für das Studioalbum sondern auch als Geschichte mit lebenden Figuren  auf der Theaterbühne funktioniert.

Diese Herausforderung habt ihr grandios gemeistert, aber gehen wir einen Schritt weiter, wie kommt man auf die Idee das Ganze als Krimi aufzubereiten?

A: Das war am Ende eigentlich für mich sogar der Schlüssel, der es mir leichter gemacht hat sich diesem Thema zu nähern. Ich habe die Quintessenz  aus der Dumas Geschichte gezogen, habe sie in eine andere Zeit transportiert und versucht, sie in der Symbolik anzulegen wie beispielsweise  „Schweigen der Lämmer“, „Sieben“, „Angel heart“,… Ich wollte es in diese Richtung trimmen, weil ich auch ganz spannend fand etwas fürs Theater und für die Bühne zu produzieren, bei dem der Zuschauer nicht gleich von vornherein weiß, was gleich passieren wird, wie es endet. Etwas bei dem der Zuhörer die gesamte Handlung nicht von Vornherein durchleuchten kann. Wir wollten das Publikum bewusst auf falsche Fährten führen und soweit ich weiß ist dies im Bereich Theater gepaart mit einem Musicalthriller auch ein stückweit Neuland. Wir haben versucht sehr filmisch zu denken, zumindest, was die zwei verschiedenen Charaktere ChristO und Inspektor X betrifft…. . Ich glaube, wir haben da was ganz Spannendes geschaffen.

Hattet Ihr je Zweifel, dass ein so hochliterarischer Roman mit Metall kollidieren könnte? Ich meine, man spürt doch oft schon im Vorfeld kritische Stimmen im Nacken…

A: Wenn man im Voraus anfängt zu überlegen was die Presse sagt, dann muss man aufhören zu schaffen. Ich für meinen Teil war absolut überzeugt von dieser Sache. Natürlich denkt man daran, was ist, wenn es einen Zeriss gibt? Natürlich hat man zwischendurch und kurz vor der Premiere Ängste und denkt „mein Gott“! …Wer wird denn schon gern abgestraft? Aber ich glaube während dem Werdegang, dem Schaffensprozess, kann und darf man an solche Dinge nicht denken, denn dann würde man schon versuchen allem im Voraus entgegen zu wirken. Ja, und dann würde man sich selbst beschneiden und verleugnen.

Für einen „klassischen“ Musicalgänger ist Euer Musikstil auf Anhieb vielleicht doch ein wenig gewöhnungsbedürftig…

A: Ja, ich sehe diese Rockoper für jeden Theatergänger als sehr komplex an. Natürlich haben wir einige Passagen entschärft und für ein allgemeineres Publikum zugänglicher gemacht. Aber nie so weit, dass wir uns verleugnen. Da steckt immer noch 100% Vanden Plas drin!!! Deshalb hat mich die Presse Reaktion innerhalb Münchens ja auch etwas gewundert. Sie hätten die Musik gerne lauter härter, schriller gehabt, haben aber im Gegenzug viele Schrillheiten im Stück die meines Erachtens immer stilvoll eingesetzt sind pauschal kritisiert. Das Stück ist definitiv viel komplexer geht vielmehr an Grenzen als andere Rockmusicals die momentan auf der Bühne stehen. Das wird die ganze Cast und ich rede hier von renommierten Künstlern bestätigen. Aber ich muss auch sagen es ist hier in München echt in jeder Beziehung so ein stückweit wie auf einer Insel und das meine ich durchaus überhaupt nicht negativ. Die Münchner mögen ja auch „Weißwürscht und a Moaß“. Das ist auch nicht Jedermanns Sache…. Ich mag beides im Übrigen sehr…  Jedenfalls sind ansonsten in gesamt Deutschland die Kritiken durchweg hervorragend. Das bedeutet jetzt nicht, dass wir nicht für Negativkritik offen sind. Wir wissen, das ist Neuland für uns gewesen, wir müssen künftig noch am Stück und an uns arbeiten, ganz klar. Aber ich denke auch, wir sind auf einem ganz guten Weg…

Danach wissen´s immer alle besser.

Wie seit Ihr denn mit den ersten Reaktionen umgegangen?

S: Das Meiste habe ich über das Internet erfahren. Wichtiger war für uns fast das, was die Leute uns auf unserer Website ins Gästebuch reingeschrieben haben. Das sind ja auch zum Teil unsere Fans. Klar schaut man mal zuerst da rein und dass die Reaktionen dort dann auch eher erst mal positiv sind, ist ebenso verständlich. Andy hat mir auch einige Kritiken zugemailt. Wir waren echt überrascht was für positive Statements da zum Teil rübergekommen sind, was da für Vergleiche gezogen wurden. Das war sehr interessant. Es wurden Vergleiche mit Opern herangezogen, ich kannte die gar nicht. Unglaublich, wie tief die Leute teilweise in die verschiedenen Geschichten eintauchen! Negative Kritik gehört natürlich ebenfalls dazu. Ob man damit einverstanden ist oder nicht, das ist eine andere Sache. Man erhält automatisch gute und schlechte Kritiken, sobald man sich mit einem Theaterstück in die Öffentlichkeit begibt. Ich habe, glaube ich, über ein Theaterstück gelesen noch nie ausschließlich positive Kritiken gelesen. Dafür sind die Meinungen der Journalisten logischerweise viel zu subjektiv.

A: Wir waren auch von einigen positiven Kritiken überrascht, z.B. von Zeitungen von denen wir wissen, dass sie uns sehr genau beobachten. Von dieser Seite gab es dann Lobeshymnen. So was freut am meisten. Wir nehmen Negatives auch an und versuchen das Beste auch für uns rauszunehmen und dann auch vielleicht Sachen zu verändern. Aber Sachen, zu denen wir stehen, die müssen dann auch mal so bleiben, weil es ja auch unsere Idee ist.

S: Kommt eine negative Kritik von Jemand außen stehendes, dann registriert man das und denkt darüber nach. Vielleicht kommt man zu dem Schluss: STIMMT, so haben wir das nie gesehen. Das kann passieren und dann ist man vielleicht auch froh über den neuen Input. Wenn Kritik begründet und gut geschrieben ist, dann ist das auch absolut kein Problem, denn das gehört auch dazu.

A: Jeder von uns ist da ja Profi genug. Holger hat schon angesagt, wir könnten nach Absprache die eine oder andere Szene auch mal ganz kurzfristig umstellen. Wir proben das dann vorher auf der Bühne. Ja, das muss es auch aushalten  Es muss nach wie vor einfach auch jetzt noch ein Work in Progress sein. Ich meine, wir hatten nur 4 1/2 Wochen Zeit für Proben. Das ist für ein neues Stück wirklich wenig!! Normal sind 7 Wochen. Ganz klar das in weiteren 2 Wochen noch ganz andere Dinge entstanden wären. Vielleicht aber nicht nur Bessere. Oft der erste Gedanke der Richtige!

S: Falls ChristO an ein anderes Haus kommt, dann gibt es dort sicherlich ein Brainstorming. Dann wird vielleicht eine Szene gekürzt, eine andere verlängert… das ist in Ordnung.

A: Wir arbeiten ja mit Felix Bloch Erben zusammen. Von dieser Seite wird sich auch der positiven Kritik angeschlossen. In den nächsten Wochen werden wir uns zusammensetzen und dann werden die Vorschläge durchgegangen und wir werden versuchen das umzusetzen. Wir sind ja auch pflegeleicht. Das ist nicht so dass wir jetzt denken, was wir da fabriziert haben das wäre das Non-plus-ultra. Man muss als Sänger, Schauspieler oder Musiker auch weiter an sich arbeiten und das gehört einfach dazu.

Wie seid Ihr auf den Titel ChristO gekommen und wieso wird das nicht einfach Christo ausgesprochen, wieso mit Zero? Und wie viel von Dir steckt in Edmond Dantes:

A: Man spricht ihn eigentlich Christ Zero aus. Das war die Grundidee. Wir wollten mit ChristO, natürlich auch die Adaption zu Monte Christo herstellen, aber das O ist eine Null und so heißt es auf englisch auch Christ Zero. Es steht für: Keine Christlichkeit mehr vorhanden! Die Quintessenz oder die Kernfrage ist ja auch was macht die Rache mit dem Rächer ? Ist im Rächer noch Christlichkeit? Ich selbst bin ein religiöser Mensch und daher kommt natürlich in den Texten immer wieder ein Stück von meinen Empfindungen ein bisschen von mir selbst vor. Wir haben übrigens alle Charaktere, die auch im Originalbuch vorkommen, versucht  mit ins neue Libretto ein zu flechten. ChristO (Edmond Dantes) ist ein gebrochener, ein buchstäblich zwiegespaltener Mann. Er hadert in dem Stück auch immer wieder mit Gott, sagt dass er in den 21 Jahren anders geworden ist. Er war vorher ein gläubiger Mensch. Einundzwanzig Jahre haben ihn umgepolt. Doch am Ende als er wieder zum Glauben zurückfindet, kann ihm keiner mehr helfen.

S: Bei dem Schriftzug ChristO gab es im Vorfeld tatsächlich ausführliche Gespräche darüber, ob wir es nun mit „h“ schreiben oder nicht. Eben gerade weil das dem ganzen einen christlichen Touch verleiht. Es passte aber vom Konzept und vom Namen her zu der Richtung, die wir gehen wollten. Deshalb musste es mit „h“ geschrieben werden. In der Story geht es darum, ob das Handeln der Hauptfigur, sowohl im menschlichen als auch im christlichen Sinne, rechtens ist. Das ist bei dieser Geschichte essenziell.

A: Das ist Etwas, was mich auch immer so bisschen am Original gestört hat. Wie soll ich sagen, der Umgang mit der „alten Moral“. Jemand, der so etwas Schlimmes erfahren hat, wie unser Titelheld, wieso sollte der sich nicht auch mal rächen dürfen? Das ist das „Spiel mir das Lied vom Tod Syndrom“! Natürlich, ich selbst sitze auch im Kino gebannt und hoffe, dass er die Bösen alle umlegt nur am Ende des Tages kann so jemand aber doch nicht mit Mercedes spazieren gehen. Und das ist genau das, was wir neu überarbeitet haben.

Wird es eine neue ChristO CD in voller Länge geben?

S: Ich denke, das es eher eine DVD davon geben wird, das ist aber noch nicht endgültig geklärt. Der Aufwand für eine CD wäre zu groß. Dafür müssten alle Hauptdarsteller ins Studio, wir müssten alle Gesangsparts komplett neu aufnehmen. Natürlich wäre das sehr interessant, aber das wäre ein  echter Kraftakt. Man könnte darüber nachdenken, wenn es irgendwo En-Suite für ein Jahr gespielt werden würde. Dann macht das Sinn. Wie gesagt, interessant wäre es, aber im Moment haben wir eine gute Grundlage und alles Weitere wird sich zeigen. Also eher DVD.

A: Ja, eine  DVD und vielleicht wird eine Live-CD daraus? Stephan hat so etwas schon mit Ludus Danielis in Kaiserslautern vor. Das Stück hat er mit Günter Werno geschrieben, ein lateinisches Oratorium mit biblischen Texten. Am Anfang dachte ich mir, na ja, vielleicht ist das zuviel, vielleicht macht das eine Produkt dem anderen Konkurrenz? Aber ich höre von vielen Leuten, dass sie es gerne z.B. auch im Auto hören würden.

Fällt Euch spontan ein aussagekräftiger Werbeslogan für „ChristO“ ein?

A: Wer Thrillerfreak ist und mal keinen Bock hat ins Kino zu gehen, der soll sich einfach mal trauen ins Theater reinzuschauen, weil ich glaube, dass wir da etwas Großes für alle Leute geschaffen haben, die auch so ein bisschen düstere Krimis mögen… und gute Rockmusik natürlich!

Stephan LillS: Ich würde das viel einfacher halten, ich sage: gute Darsteller, gutes Bühnenbild mit guter Atmosphäre und guter Musik. Einfach was Anderes! Einfach reingehen. Ich würde auch sagen, einfach mal einer neuen Geschichte eine neue Chance geben.

A: (nuschelt amüsiert) Das war gut, aber soviel kürzer auch nicht (lacht!)

Denkt ihr schon an die Zeit nach ChristO? Können wir uns auf ein neues Rockmusical von Vanden Plas freuen oder ist erst mal Pause angesagt?

S: Ja! (lacht auf). Wir haben uns darüber gerade eben noch im Zug unterhalten. Bei uns geht natürlich auch jetzt schon die Planung wieder weiter, denn es dauert ja vom ersten Gespräch, von der ersten Idee bis zur Fertigstellung mindestens ein oder zwei Jahre. Wir haben schon ein paar Ideen und sind noch am Sammeln. Auch unsere nächste CD geht in die Richtung von ChristO, das ist unsere Musik. Man hält dabei natürlich auch Ausschau nach einem Bühnenkonzept, denn eventuell besteht ja wieder  die Chance, dass man es vielleicht auch auf die Bühne bringen kann. Der Stoff muss passen, und man muss Jemanden finden, der an die Sache glaubt. Momentan spielen wir auch „Ludus Danielis“ am Pfalztheater in Kaiserslautern. Hierbei handelt es sich nicht um ein reines Vanden Plas-Projekt, wir sind aber alle involviert. Jetzt überlegen wir schon einen Schritt weiter, welche Art von Musical wir als nächstes machen könnten. Vielleicht löst sich das ein wenig von „Vanden Plas und Abydos“, oder „Vanden Plas und Ludus Danielis“ oder auch „Vanden Plas und ChristO“. Mal sehen. Wir können uns auch vorstellen, dass wir mal in eine kommerziellere Richtung gehen. Die Musik muss hierbei nicht zwingend in Richtung Hardrock/Heavy Metal gehen. Vielleicht geht sie mehr in den Pop-Rock Sektor. Was nicht gleichbedeutend mit „Evita“ oder „Jekyll & Hyde“ sein muss, das ist wieder was Anderes. Vielleicht  eher in die Richtung „Rocky Horror Show“ oder „Jesus Christ“…. Das ist etwas, was für uns kommerziell ist. Es wird zwangsläufig eine kleine Pause geben, aber keine Schaffenspause. Wir werden Lieder schreiben und sehen, ob die Story stimmt. Das ist immens wichtig, denn die Story muss griffig sein. Wir bleiben an unseren Musical-Ideen dran, und an den neuen Liedern für Vanden Plas sowieso, da sind wir nicht untätig.

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