Kurz nach der Premiere und der Castpräsentation von „Der Graf von Monte Christo“: „doppelt“ nachgefragt…

…bei Frank Wildhorn (Komponist):

Herr Wildhorn, die Premiere ist vorbei, was sagen Sie, welchen Eindruck haben Sie gewonnen?

Ich bin sehr zufrieden, aber auch sehr stolz heute mit dieser Show hier zu sein. Ich liebe das Theater, es ist wunderschön. Ja, und der Regisseur Andreas Gergen, er ist fantastisch. Ich habe eine wirklich tolle Show genossen und bin sehr begeistert, wie alles gelaufen ist. Ich muss sagen, jeder, der an dem Stück gearbeitet hat, hat hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin sehr, sehr glücklich. Das Theater ist auch so passend zu Allem. Alles stimmt hier, das Stück, die Leute- und das Publikum heute war wirklich toll. Ich freue mich sehr, hier in St. Gallen zu sein.

Sind sie auch mit der Cast zufrieden?

Oh ja sehr. Es war die richtige und eine sehr gute Entscheidung Thomas Borchert als Monte Christo zu besetzen. Ich mag ihn sehr, er ist ein hervorragender Sänger und Schauspieler. Ich bin sehr glücklich, dass ich die Rolle speziell auf ihn und seine Stimme geschrieben habe. Aber auch alle anderen Künstler sind so fantastisch. Ich bin glücklich und dankbar für diese Cast. Es war sehr, sehr spannend, wie die Umsetzung auf der Bühne werden wird und wie das Stück ankommen wird. Ich bin komplett zufrieden, es hätte nicht besser laufen können.

…bei Thomas Borchert (Edmond Dantes/Der Graf von Monte Christo):

Was sagst Du zu einer gelungenen Premiere und im Speziellen zu Deiner Rolle?

Es ist, glaube ich die anstrengendste Rolle, die ich bisher gespielt habe, aber sie macht einfach riesigen Spaß zu spielen. Vor allem ist das Fechten unheimlich anstrengend. Ich hatte keine Erfahrungen mit Fechten zuvor. Ich habe es jetzt erst für diese Show lernen müssen, aber es war sehr spannend. Ich denke auch, die Choreographie ist sehr gelungen. Am liebsten mag ich Katakombenkampf, dann, wenn ich mit zwei Degen kämpfe. Wenn die Leute dann sagen, dass es leicht aussieht, was wir machen, dann ist das gut. Es soll leicht aussehen, denn dann ist es in Wahrheit richtig schwierig.

Zufrieden mit der Show mit sich selbst?

Zufrieden- nun ja, ich denke das ist man ja nie. Oder ich sag mal so, man sollte nie zufrieden sein. Die Premiere ist wirklich schön und gut gelaufen, wir sind alle sehr glücklich. Wir hatten einen fantastischen Regisseur und haben eine fantastische Cast, wirklich! Das kann ich nicht oft genug sagen, wie sehr ich diese Cast liebe. Es ist unbeschreiblich, wie sie hinter mir standen, mir beistanden, gerade, weil die Rolle sehr groß und schwierig ist. Es sind alles sehr, sehr liebe Menschen hier, das hat wirklich Seltenheitswert. Das muss man schon sagen. Es war eine tolle Probenzeit.

…bei Sophie Berner (Mercedes):

Erst mal Gratulation zu einer gelungenen Premiere. Dann gleich die Frage, wie war es, als Du Dich auf diese Rolle vorbereitet hast?

Es war für mich eine große Herausforderung. Ich habe mich durch die Frauen inspirieren lassen, die im 18. und 19.ten Jahrhundert lebten. Wie sie wohl damals so waren. Da hat mir der Film „Das Piano“ sehr geholfen, Tiefe in die Rolle der Mercedes zu bringen. Es spielte sich ja bei den Frauen mehr in deren Inneren ab. Nach außen wurden Emotionen selten getragen. Die Frauen waren einfach ruhiger nach Außen und ich habe versucht das in den Liedern ersichtlich zu transportieren.

Was sagst Du zu der Musik von Wildhorn? Kanntest Du Stücke von ihm zuvor?

Ja, das schon, aber ich habe mich nie an Stücke von ihm herangewagt, umso glücklicher bin ich, dass ich das nun machen darf. Ich mag seine Musik und auch „Der Graf von Monte Christo“ hat einfach tolle Musik.
Ich freue mich, dass das Stück so gut ankommt und die Premiere so toll gelaufen ist. Das Stück ist einfach wunderschön.

…bei Kharim Khawatmi (Baron Danglars):

Was magst Du zur Premiere sagen- und bist Du auch mit Deiner Rolle zufrienden?

Ja auf jeden Fall, aber ich bin jetzt auch ziemlich müde. Es waren sieben Wochen, in denen wir hart geprobt haben. Das war eine lange Zeit. Aber jetzt ist es vorbei. Die Premiere ist geschafft.
Mit der Rolle bin ich super zufrieden! Es macht großen Spaß und vor allem ist die Cast echt toll. Da macht es dann nochmal so viel Spaß, dass man mit diesen tollen Kollegen spielen darf.

Ich möchte Dich auf die Fechterei ansprechen. Man erkennt viel Athos aus den „3 Musketieren“ wieder…

(lacht los) Ja klar, – Jochen Schmidtke halt. Er hat die Choreographien mit uns einstudiert. Er war schon mit bei den 3 Musketieren in Berlin und Stuttgart. In beiden Inszenierungen habe ich ja auch mitgespielt. Er war in beiden Produktionen unser Fight Director. Da sind dann ein paar Elemente dabei, die an die 3 Ms erinnern, stimmt. Aber das macht einfach immer wieder so riesen Spaß zu spielen und es ist auch echt nicht leicht. Ich mag die Choreographie sehr.

…bei Carsten Lepper (Fernand Mondego):

Wie geht es Dir jetzt nach der Premiere?

Sehr gut, ich fühle mich sehr gut. Vor allem das Gefecht, das lief heute richtig, richtig gut. So gut, glaube ich, war es noch nie.  Ich muss sagen, es ist so super gelaufen, aber auch so schnell. Wir haben einen ziemlich schnellen Durchlauf gehabt. Ich denke, das lag sicherlich auch daran, dass bei allen das Adrenalin extrem hoch war. Ich weiß ja nicht, was Koen Schoots gemacht hat (lacht), aber es passte wirklich sooo auf die Musik. Nach dem Gefecht haben wir uns angesehen, es hat einfach alles gepasst.

Es war ja nicht so, dass wir das jetzt zum ersten Mal für die Öffentlichkeit gemacht haben. Wir hatten z.B. Vorgestern eine Preview und gestern eine Aufführung, bei der alle im Haus zusehen konnten. Das war auch alles schon sehr gut. Aber z. B. diese Kopfnuss, die ich ihm geben muss, die kam heute exakt auf die Musik. Ich hab mich da total darüber gefreut.

Was aber sehr anstrengend ist, das ist das Fechten. Ich habe Fechten mal auf der Schauspielschule damals gelernt. Das ist aber wirklich sehr lange er. Ich wusste gerade mal noch, wie man einen Degen hält. Aber was jetzt genau eine  „Parade“… ist, das wusste ich nicht mehr. Jochen Schmidtke hat uns da wirklich einzeln an die Hand genommen und Schritt für Schritt gezeigt, wie man das macht. In der ersten Woche dachte ich mir sogar einmal dass ich das nicht schaffe. Das ist heftig. Man schnauft danach wirklich sehr und dann muss man auf der Bühne weitersprechen als wenn nichts war….
Bist Du mit Deiner Rolle auch zufrieden, die Du spielst und wie Du sie spielst?

Ja klar, ich finde, das ist eine schöne und auch große Rolle, die ich spielen darf. Ich hätte vielleicht gerne ein bisschen mehr zu singen, aber ich bin auf alle Fälle zufrieden.

Ich könnte mir vorstellen, dass man die Szene im zweiten Akt mit den drei Schurken noch etwas intensiver umsetzen könnte. Es ist schließlich DER Akt, in dem Edmond Rache ausübt. Es ist ein bisschen schwierig zu verstehen, zum einen, was mit den anderen Beiden wird. Mondego wird ja offensichtlich erstochen. Was passiert mit den anderen? Man versteht auch den Gag nicht so recht, wenn Edmond die Firma „Le Róm“ gründet und seinen Diener, Jacopo, zu den Dreien gehen lässt. Er richtet den Schurken aus, dass diese in Form von Aktien in diese Firma investieren sollen. Als sie dies tun, wird die Firma schlagartig erfolgreich und somit auch die Drei. Es ist aber dann so, dass die Firma kurze Zeit später abstürzt. Alle verlieren ihr Geld, das zeigt sich dann, indem diese Geldtruhen in Feuer aufgehen. Ich lege mich in der Szene auf meine Truhe um mein Geld zu retten und habe aber, wenn ich aufstehe, nicht mehr „Le róm“ auf der Brust stehen, sondern verkehrt herum geschrieben „Morel“. Morel ist zu Beginn der Show der Schiffseigner, der Edmond zum Kapitän der Pharao benennt. Nachdem Edmond aber im Gefängnis ist, kauft Danglars ihm für wenig Geld die gesamte Flotte ab, wird selbst Kapitän und lässt Morell sozusagen verarmt zurück. Von daher also kommt die Wandlung von Morell in  „Le Róm“ und umgekehrt.

…bei Christoph Goetten (Gerard von Villefort):

Was fühlst Du gerade?

Ich fühle mich gerade sehr gut, man hat die Premiere gut hinter sich gebracht. Das Publikum war wirklich toll. Und es hat auch in jedem Fall alles genauso geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir sind erleichtert und froh und ich freue mich sehr, dass das Stück gut ankommt. Das ist toll.

Und was hat Dich nachhaltig beeindruckt?

Das ganze Stück ist der Wahnsinn. Die Musik, die Inszenierung, die Kollegen, alles. Es ist der Wahnsinn mit so einem riesigen Orchester zu singen. Wir waren im Vorfeld sehr nervös. Man singt ja nicht jeden Tag eine Weltpremiere. Es ist wirklich sehr gut gelaufen. Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Shows.

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