Die Gala stand wohl unter keinem guten Stern. Etwa 1000 Besucher hatten sich an diesem Samstag, 18.10.2008 in Füssen im Festspielhaus Neuschwanstein eingefunden um einen schönen Abend mit der Gala und den Musical-„Lokalmatadoren“ Janet Marie Chvatal, Marc Gremm und Spezial-Guest Jan Ammann zu verbringen. Alle drei Proganisten waren einst im Ludwig2 Musical in diesem Theater in den Hauptrollen zu sehen. Erstere als Sissi und Letzterer als König Ludwig selbst. Die zweite geplante Show am 19.10.08 musste aus wohl mangelnder Bewerbung und den gefolgten Vorverkaufszahlen entfallen. Dass diese eine Gala jedoch nur einen Konzertteil überlebte, dürften wohl alle Zuschauer bedauert haben, auch wenn die Gründe hierfür mehr als selbstverständlich und nachvollziehbar waren.
Das (Programm-)Faltblatt verriet den Besuchern, dass mit dem Konzert „True Love“ von Janet und Marc nun eine zweite Konzertreihe gestartet wurde. Songs aus verschiedenen Hollywoodfilmklassikern sind gelungener/s Inhalt und Konzept dieser Konzerte, die eine „Botschaft an die Liebe“ sein sollen.
Mit viertelstündiger Verspätung begann die Gala und startete mit dem legendären „True love“ aus dem Musical High Society. In einem kleinen Boot wurden Janet und Marc auf die Bühne gefahren und stimmten auf einen „True Romantic“-Abend ein. Das Zusammenspiel von Beiden zeigte, dass sie sich lange nicht bühnenfremd waren. Im Anschluss sang Marc Gremm „Some Enchanted Evening“ aus South Pacific und erhielt für seine schöne Interpretation viel Applaus. Gefolgt wurde er von Janets romantischen “Moon River” aus Breakfast at Tiffany’s. Beide Darsteller verfügen über wunderschöne klassische Stimmen mit guter Ausdruckskraft. Eigentlich sollte nun „Heulsuse“ aus „I love you, you’re perfect, now change“ folgen, doch ein technisches Problem gab Jan Ammann die Gelegenheit, das Publikum auf charmante weise mit Humor zu unterhalten, bis dieses behoben werden konnte. Das Programm lief mit den Songs „Come what may“ und „one day I’ll fly away“, beides aus Moulin Rouge weiter. Besonders ersteres Lied erntete großen Applaus, denn Janet und Jan bewiesen in diesem Song ihr schauspielerisches Können und überzeugten mit harmonierenden Stimmen. In „Somewhere over the Rainbow“ aus „Der Zauberer von Oz“ sah man die Sänger Janet und Marc nicht auf der Bühne. Stattdessen wurde ein Film mit einem gealterten Ehepaar auf eine große Leinwand projiziert, die eine Ballonfahrt erleben und hierbei ihr Leben resümieren. Ob diese mehr oder weniger kitschig oder passend war, sollte jedem Zuschauer selbst überlassen sein.
Generell durchlebten diese Projektionen eine Gratwanderung zwischen Kitsch und Romantik, was aber oftmals sehr nahe beieinander liegt.
„Thunderball“ musste leider vorerst entfallen, da Marc Gremm gesundheitliche Probleme inmitten der Show hatte. So folgte direkt „My heart will go on“ aus Titanic. Janet selbst wurde im Korb eines Heißluftballons von der Bühnendecke herabgelassen. Die Projektion einer Bergkulisse ließ einen leicht kitschigen Charakter aufkommen. Eigentlich schade, denn das Lied ist ein doch noch ein sehr junger und erfolgreicher Filmklassiker.
Den Abschluss des ersten Konzertteiles bildete eine Formation des Schulchores der Anton-Sturm Volksschule, Füssen zusammen mit Janet , die das Lied „The Rose“ aus dem gleichnamigen Film sagen. Hier waren die Projektionen ausgesprochen passend und sehr stimmig gewählt. Wunderschöne Rosenblüten in Großaufnahme und verschiedenen Farben drehten sich langsam in harmonischer Belichtung auf der Leinwand. Beeindruckend natürlich, als der Kinderchor auftrat und dem Song eine sehr feierliche und emotionale Atmosphäre verlieh, ein richtiges Highlight als Abschluss des ersten Konzertteils, das lautstarken Applaus erhielt. Man merkte, dass viele Familienmitglieder der Kinder den Weg ins Theater gefunden hatten. Mit kleiner Verspätung ging es nach der Pause in den zweiten Teil, bei dem gleich zu Anfang Jan Amman auf die Bühne trat, um den Besuchern vom ernsten Gesundheitszustand von Marc Gremm zu berichten. Das Publikum zeigte sich äußerst verständnisvoll und so gab es zum Glück keine verärgerten Gesichter festzustellen. Im Gegenteil übermittelte das Publikum liebgemeinte, schnellmöglichste Genesungswünsche an Marc.
Das Konzert wird zu einem anderen Termin stattfinden, der bald bekannt gegeben wird. Selbstverständlich behalten die Karten ihre Gültigkeit.
Doch ganz enttäuscht hinterließ er seine Gäste nicht. Mit seiner aktuellen Rolle „Graf von Krolock“ in Tanz der Vampire, verabschiedete er sich mit DEM Solostück „die unstillbare Gier“ und erntete dafür tosenden und verdienten Applaus.
An dieser Stelle wünscht MJF Marc Gremm von Herzen eine schnelle und unkomplizierte Genesung und freut sich auf die Fortsetzung des Konzertes mit wunderbaren Kollegen.