Am 22.09.2013 treffen 65 junge Musiker der Jungen Bläserphilharmonie Ulm (JBU) auf drei der renommiertesten Musicalstars, die wir hier in Deutschland haben. Sie begeistern ein buntgemischtes Publikum in der Ratiopharmarena Ulm/Neu Ulm. Monate wurde auf dieses Konzert geprobt. Doch nicht nur die Musiker fieberten den Topstars entgegen. Es waren viele Fans aus Nah und Fern angereist, denn dieses Konzert mit mehr als humanen Eintrittspreisen wollten sich natürlich die rund 3200 Besucher nicht engehen lassen. Ein Ereignis, das keiner so schnell vergessen wird. Und gerade bei den Musiker muss man sagen: Wann steht bzw. sitzt man schon mit so einem geballten Staraufgebot zusammen auf der Bühne?
Ermöglicht hat dies Walter Feucht, der durch seine Kontakte und als Sponsor diesen Abend mit „Knallerbesetzung“ erst möglich gemacht hat. Durch das Konzert auf der Wilhelmsburg hat er den Besuchern mitten ins Herz getroffen. Es hat ihn zudem viel Engagement gekostet, diesen Abend so gelungen umzusetzen. Er sagte im Anschluss an das Konzert des JBU im übertragenen Sinne:
Es freut mich sehr, dass dies ein gelungenes Konzert war. Was ganz wichtig ist: es sind viele junge Leute hier. Man spricht viel davon, dass man die Jugend mehr loben muss. Da wird viel „geschwätzt“ und am Ende aber Nichts dafür getan. Es ist eine tolle Auszeichnung für die jungen Menschen, dass sie das Konzert spielen konnten. Und das Ergebnis war richtig, richtig gut.
Dies war der erste Abend des JBU in dieser Größenordnung. Es wurden über 3200 Tickets verkauft und die Ratiopharmarena war auf ca. vier Fünftel gefüllt. Erwähnt sei auch die gute Akustik in dieser Halle, die von allen Seiten gelobt wurde.
Die jungen Musiker des JBU, zwischen 13 und 25 Jahre alt, werden von ihrem Dirigenten Josef Christ durch den Abend geleitet. Das musikalische Niveau ist sehr hoch angesetzt und für die Akteure des JBU war es ein Erlebnis der Extraklasse, mit Musicalgrößen wie Pia Douwes, Thomas Borchert oder Sabrina Weckerlin auf der Bühne zu sein. Christ hatte, um seine Musiker auf die Stars vorzubereiten, Links zu den Musicalstars verschickt und damit seine jungen Bläser motiviert und ihnen gezeigt, mit wem sie es zu tun haben.
Zum JBU kann man erwähnen, dass sie weit über die Tore Ulms bekannt sind und schon auf Konzertreisen in China, USA und Südafrika unterwegs waren.
Ebenso findet man sie auf Orchesterwettbewerben immer weit vorne platziert.
Im Mai 2012 wurden sie z.B. als Vertreter des Bundeslandes Baden-Württemberg Zweite beim Deutschen Orchesterwettbewerb. Der Abend war ein Risiko für alle, konnte aber in allen Punkten brillieren und ist so gerade für die jungen Menschen eine tolle Sache, der hoffentlich noch weitere Events dieser Art nach sich ziehen wird.
Als Eröffnung des Konzertes erklang ein instrumentaler Song aus „Riverdance“, der gleich vom Publikum mit riesen Applaus beantwortet wurde.
Moderatoren des Abends waren Tanja Rumm und Arthur Castro, der auch die Regie hatte. Beide führten das Publikum sicher und mit Witz durch den Abend und die Musicalwelt, die von Jekyll &Hyde über Tanz der Vampire, Les Miserables bis hin zur Päpstin reichten.
Die Programmfolge des Abends war wie folgt:
– Jemand wie du (Jekyll & Hyde) – Sabrina Weckerlin
– Just a Gigolo – Thomas Borchert
– Highlights aus dem Musical „Cabaret“ – Pia Douwes
– His eyes (Jekyll& Hyde) – Pia Douwes, Sabrina Weckerlin
– I’ve got you under my skin – Thomas Borchert
– Let´s call the whole thing off – Pia Douwes, Thomas Borchert
– Frei und schwerelos (Wicked) – Sabrina Weckerlin
— Pause —
– Time of my life (Dirty Dancing) – Sabrina Weckerlin, Thomas Borchert
– Ich hab geträumt (Les Miserables) – Pia Douwes
– Totale Finsternis (Tanz der Vampire) – Pia Douwes, Thomas Borchert
– Das bin ich (Päpstin) – Sabrina Weckerlin
– Dies ist die Stunde (Jekyll & Hyde) – Thomas Borchert
-Ich gehör nur mir (Elisabeth) – Pia Douwes
– Thank you for the music (Mamma Mia/ ABBA) – Sabrina Weckerlin, Thomas Borchert , Pia Douwes
Nach lange anhaltendem Beifall durfte sich das Publikum noch über Zugaben wie Yesterday (S. Weckerlin), Fever (P. Douwes), Your Song (T. Borchert, Gesang und Flügel), Time of my Life (T. Borchert, S. Weckerlin, P. Douwes) freuen.
Zu den drei Musicalstars sei angemerkt, sie waren einfach genial, wie sie auf die jungen Leute eingingen, die Leistung würdigten und auf lockere Art ein Highlight an das andere reihten. T. Borchert, oft als etwas steif bekannt, war locker, beschwingt und kam ebenso gut an wie S. Weckerlin und P. Douwes.
Immer wieder sorgten sie mit ihren Stimmen für Gänsehautfeeling und gingen dem Publikum unter die Haut, egal in welche Musicalrolle sie geschlüpft sind. Facettenreich, stimmlich brillant und einfühlsam, so kann man allen drei Künstlern zu diesem Abend gratulieren.
Blitzlichter der einzelnen Solisten möchte ich auch kurz einfließen lassen.
Fangen wir an mit Pia Douwes. Bekannt unter anderem durch Elisabeth, Mrs. Danvers (Rebecca), Grizabella (Cats), Grease und noch viele mehr. Gerade hat sie in Thun die Claire Zachanassian (Besuch der alten Dame) als Welturaufführung mit großem Erfolg gespielt und bereitet sich mit den anderen drei Solisten “Next To Normal – fast normal” in Fürth vor, wo dieses Broadway-Musical am 11.10.2013 Premiere feiern wird. Besonders erwähnen möchte ich „Ich hab geträumt“ aus Les Miserables. Pia hat diese Stück so tiefbewegend und mit einer Stimmkraft und Wärme gesungen, dass es tiefer als tief unter die Haut ging. Ich habe dieses Stück schon von einigen Künstlern gehört, aber das war mehr als nur phantastisch. In der gleichen Liga spielte auch das Lied aus dem Musical Elisabeth „Ich gehör nur mir“. Der Saal tobte und wollte sich nicht mehr beruhigen, so gut kamen die Stücke an.
Weiter geht es mit Sabrina Weckerlin, die gerade in München mit dem Musical „Päpstin“ Premiere gefeiert hat und daraus das Lied “ Das bin ich“ darbot. Diese Rolle ist der Künstlerin richtig auf den Leib geschrieben und so bringt sie es auch dem Publikum ganz nah. Frau Weckerlin ist bekannt aus vielzähligen Produktionen wie Elisabeth, Best oft Musical, Marie Antoinette, Bonifatius und Wicked aus dem sie mit dem Stück „Frei und schwerelos“ den ersten Teil des gelungenen Abends beschloss. Bei Sabrina Weckerlin merkt man immer wie sehr sie mit den einzelnen Rollen verwachsen ist und wie sie diese auf der Bühne lebt und gekonnt umsetzt.
Als letzten der Solisten kommen wir zu Thomas Borchert, welcher für mich wirklich die Überraschung des Abends war. Ich glaube, für ihn war der Auftritt am heutigen Abend Pflicht um den vielen jugendlichen Künstlern Auftrieb zu geben, wer wenn nicht er, der auch schon mit 13 Jahren seine ersten Auftritte in Hamburg hatte. Auch er ist bekannt aus vielen Musicalproduktionen wie Tanz der Vampiere, Graf von Monte Christo, Rebecca, Jekyll & Hyde. Zur Zeit ist er auch als Naroch im Musical Moses in St. Gallen zu sehen und natürlich zu hören. Schon in seinem ersten Lied: Just a Gigolo sah ich einen Thomas Borchert, wie noch nie, schwingend über die Bühne, bewegt und voller Witz, dazu seine wunderschöne Stimme, die wie immer viele Zuhörer ganz bezauberte. Selbst die Moderatorin Tanja Rumm meinte zum Publikum…“ wenn ich nicht schon vergeben wäre…“ Eine weitere Überraschung für mich war das Stück „Totale Finsternis“ aus dem Musical Tanz der Vampire, wo man Bochert zuletzt in Berlin bewundern konnte. In der Kombination mit Pia Douwes war es für mich einzigartig. Warum? Zwei solch ausgereifte und volle Stimmen, so hatte ich das noch nie gehört und das will was heißen, da ich doch schon sehr oft in diesem Musical war.
Schade fand ich, dass man selten alle drei Künstler gleichzeitig auf der Bühne sah, denn z.B. beim Abschlusslied „Thank you for the music“ rissen sie wirklich alle mit und konnten auch noch gegenseitig einigen Witz anbringen. Dies hat alle im Raum so angesteckt, dass es wirklich schade war, das Ende des Abends vor Augen zu haben.
Es wäre wünschenswert, dass sie so immer wieder einmal für junge Musiker ein Erlebnis möglich machen und Ulm sagt DANKE für “JBU meets Musical“.
Stimmen aus dem Publikum tauften den Abend mit „ein Hammerkonzert“, “ Wir hatten riesigen Spaß mit den Künstlern und auch sie hatten einen Riesenspaß auf der Bühne“ oder „Es war ein unvergesslicher Abend mit einem tollen Sound und super Licht- und Toningenieuren.“
Mit den letzten Worten von Thomas Borchert möchte ich den Artikel beenden: „Musik ist die beste Droge.“ Ja, Herr Borchert: Sie und alle anderen Künstler des Abends haben uns süchtig nach mehr gemacht.
Gesangssoliten : Thomas Borchert, Pia Douwes und Sabrina Weckerlin
Junge Bläserharmonie Ulm, Peter Triebelhorn ( Klavier), Uwe Lange ( Gitarre), Ingo Schiele ( E-Bass) unter der Leitung von Josef Christ. Ausführliche Infos über die JBU gibt es unter www.jbulm.de
Dem kann ich nur zustimmen, es war ein toller Abend mit toller Musik, super gut gelaunten Solisten und einem Orchester, dem man nicht anhörte, dass es keine „alte Hasen“ sind. Ich wurde positiv überrascht vom gesamten Abend, denn soooo viel hatte ich gar nicht erwartet. Sowohl auf der Bühne als auch im Saal herrschte eine lockere, amüsante Stimmung und als Zuschauer hatte man das Gefühl, da wurde kein Programm „abgespult“, sondern wirklich mit Herz gesungen und mit viel Spaß. Schade nur, dass man Herrn Borchert nicht öfter in so ausgelassener, lockerer Stimmung erlebt, es steht ihm nämlich nicht schlecht und dann gelingt es ihm auch (noch besser) einen mitzureissen.
Kleiner Tipp an Susanne und die Autorin… Sound of music bietet als Konzertveranstalter Solo-Konzerte mit Thomas Borchert an … und genau dort erlebt man ihn in „ausgelassener, lockerer Stimmung“. Immer! Man sollte Kritikpunkte nur rezensieren, wenn man auch tatsächlich weiß, wovon man schreibt. 😉
Ich kann Monika Reichert nur zustimmen. Es war wirklich ein sehr gelungener Abend mit 3 bekannten und beliebten Musicalstars in Kombination mit der Bläserphilharmonie. Der Spaß der oben auf der Bühne stattfand, wurde ins Publikum getragen und umgekehrt. Dass bei diesen über 3000 anwesenden Zuschauern, es niemanden langweilig war, dass bekamen auch die Akteure auf der Bühne mit und der Funke sprang somit auch zurück. Die Musicalstars waren wohl auch sehr begeistert über die hervorragenden Bläser/innen. Zahlreiche Höhepunkte gab es an diesem Abend, so z. B. von Pia Douwes ihr „Ich gehöre nur mir“ aus Elisabeth. Dass vom Publikum mit stehenden Ovationen bedacht wurde. Die Songauswahl war im ersten Akt mehr auf Broadway ausgelegt, im zweiten Akt mehr auf Klassiker in Deutsch. Somit war für jeden Geschmack etwas dabei. Ein gelungener Mix, ein schwungvoller Abend und vor allem die Bitte von den Zuschauern um Wiederholung!.
Gerade weil ich Thomas bei vielen Anlässen anders erlebt habe, habe ich das auch geschrieben, gerade auch die Veranstaltungen von A. Luketa sind oft besucht von uns. Ich habe Thomas in versch. Produktionen erlebt und da hatte mir bisher immer der lebendige Funke gefehlt, warum darf man das dann hier nicht erwähnen? Ich denke ich weiß schon von was ich schreibe.
Kann nur zustimmen! Tolle Gala und toller Bericht! Muss aber auch sagen, dass ich Herrn Borchert schon in vielen Shows ( sowohl Muscial als auch seine Solo-Konzerte) sehen durfte und er dort immer sehr locker, humorvoll und charmant war – vor allem in seinen Solo-Shows! Ich weiß ja, er ist oft als steif und noch einige andere Dinge verschrien, aber so habe ich ihn bis jetzt noch nie erlebt… auch nicht nach seinen Veranstaltungen! Er ist ein wenig zurückhaltend, aber immer sehr höflich und auch freundlich, wenn man ihm den auch so begegnet.