Der Film, auf dem dieses Musical beruht, kam 2001 in die Kinos. Die deutsche Erstaufführung der Musicals war 2008 im Theater des Westens und wurde dort bis 2010 gespielt.
Im Juni siedelte der Wilde Westen in das Münsterland um. Dort stehen nun Werner Bauer als Abahachi und Alexander Klaws als Ranger auf der Bühne der Tecklenburger Freilichtspiele.
In weiteren Rollen sind zu sehen:
Abahachi: Werner Bauer
Winnetouch: André Haedicke
Ranger: Alexander Klaws
Uschi: Femke Soetenga
Santa Maria: Reinhard Brussmann
Hombre: Julian Looman
Dimitri: Thomas Hohler
Listiger Lurch: Eric Minsk
Falscher Hase: Sebastian Brandmeir
Karl May: Kristian Gajaszek
Mitglieder der Bande Santa Marias etc.:
Jan Altenbockum – Hakan T. Aslan – Alexander Bellinkx – Sebastian Brandmeir – Marius Hatt – Andrew Hill – Stefan Lehmann – Siegmar Tonk
Indianerinnen etc.:
Sophie Blümel – Milena Hagedorn – Anke Merz – Marthe Römer – Silja Schenk – Stéphanie Signer – Céline Vogt – Elena Zvirbulis
Zur Geschichte: Die Blutsbrüder Abahachi (Häuptling der Apachen) und Ranger leihen sich beim Häuptling der Schoschonen – Listiger Lurch – zwei Satteltaschen voll Gold. Als sie Santa Maria den Pub abkaufen wollen, fliegt das falsche Spiel der Bande auf. Im entstehenden Trubel wird Falscher Hase (Häuptlingssohn der Schoschonen) von Santa Marias Bande erschossen.
Während Abahachi versucht den vermeintlich schlafenden Toten zu wecken, kommen die Schoschonen dazu, die Abahachi und Ranger nun wegen Mordes anklagen. Niemand glaubt den Worten der beiden, dass sie unschuldig seien, denn Santa Maria ist ein „Freund“ der Schoschonen. Am Marterpfahl erzählt Abahachi Ranger von einem Schatz, mit dem sie die Schulden begleichen können. Durch die fiesen Machenschaften Santa Marias können sie fliehen.
Auf der Suche nach den drei fehlenden Teilen der Schatzkarte erleben sie allerhand Abenteuer. Natürlich findet die Geschichte ein gutes Ende.
Werner Bauer und Alexander Klaws spielen hervorragend zusammen. Es macht Spaß ihnen zuzuschauen und zuzuhören. Die Pferde waren zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie fügten sie sich doch gut in das Stück ein. Stimmlich harmonieren die zwei auch gut miteinander, sodass die Szenen an sich rund sind.
Bereits in Ich war noch niemals in New York ist mir Eric Minsk aufgefallen. Allerdings ist mir bis heute nicht eingefallen an wen er mich erinnert. Seine überspitzte Spielweise passt für mich als absoluten Schuh-des-Manitu-Neuling sehr gut zur Rolle Listiger Lurch. Dessen Sohn, Falscher Hase, wird von Sebastian Brandmeir gespielt. Auch wenn seine Rolle relativ früh stirbt, so weiß er das Publikum doch mit seinem Solo zu begeistern und zeigt sein schauspielerisches und gesangliches Talent.
Reinhard Brussmann, der Santa Maria spielt, hat bereits bei der Pfingstgala das Publikum von seinen stimmlichen Qualitäten überzeugt und weiß sie auch hier perfekt einzusetzen. Ebenfalls bei der Pfingstgala dabei war Julian Looman, der auch dort schon den Beifall sehr genoss. Im Schuh des Manitu spielt er den Hombre oder auch den Aschenbecher Santa Marias. Auf Dauer war mir sein Spiel aber einfach ein wenig zu viel.
Der Grieche Dimitri wird von Thomas Hohler gespielt. Der Akzent unterstreicht die Rolle angemessen. Gesanglich reißt er das Publikum mit seinem Partyhit „Ich trinke Ouzo“ mit und auch sein Schauspiel überzeugt. Hingegen werden die vielen Wortverdreher auf Dauer etwas zu viel. Was am Anfang noch lustig ist, wirkt dadurch schnell überladen. Hier hätte man an der einen oder anderen Stelle etwas sparen können.
Als jodelnde Barsängerin Uschi weiß Femke Soetenga zu brillieren. Bei den ersten Tönen hatte ich noch nicht mitbekommen, dass nun die Dame im roten Kleid singt, und war auf Grund der Stimmfarbe ein wenig überrascht, da ich sie bisher noch nicht gesehen hatte. Aber ich muss sagen: Femke weiß ihre Stimme perfekt einzusetzen und auch ihr Schauspiel ist grandios auf die Szenen abgestimmt. Für mich ist sie der Star der Inszenierung. Schade ist allerdings, dass der absolute Gänsehaut-Moment des Stücks, wenn Uschi Abahachi mitteilt, dass sie mit Ranger gehen möchte, durch das Geschniefe und Geseufze Hombres und den daraus resultierenden lauten Lachern des Publikums teilweise übertönt und nebensächlich wird.
Das Stück macht Spaß, verbreitet gute Laune und ist ein guter Kontrast zum tristen Alltag. Wer mal rauskommen möchte, erlebt hier einen netten Abend.