Am 27. Dezember 1927 wurde das Musical „Show Boat“ im Ziegfield Theatre in New York uraufgeführt und galt zudem am Broadway als eine Sensation und DAS Musical überhaupt. Aktuell hat das „Show Boat“ erfolgreich in Bad Hersfeld im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele am 19. Juni 2013 mit der Premiere angelegt und verzaubert das Publikum mit einer erstklassigen Show.
Das Musical, nach Musik von Jerome David Kern sowie Buch- und Liedtexte von Oscar Hammerstein, erzählt eine gelungene Geschichte zwischen Rassendiskriminierung, dem glitzernden Leben im Showbusiness, zerrüteten Familien- und Freundschaftsgeschichten und einer verhängnisvollen Liebe.
Die Story beginnt in Natchez, Mississippi. Dort legt das “Show Boat” an und die Proben für die Show auf dem Vergnügungsdampfer beginnen. Käpt’n Andy Hawk’s (Michael Schanze) Tochter Magnolia (Milicia Jovanovic) würde zu gerne auf der Bühne stehen, allerdings verbietet ihr das ihre strenge Mutter Parthy (Inez Timmer). Magnolia lernt den charmanten Gaylord Ravenal (Jan Ammann) kennen und als die Darstellerin Julie La Verne (Sophie Berner) ihre Hauptrolle in der Show verliert und von den Behörden der Stadt verwiesen wird, da sie und ihr Ehemann nicht legal verheiratet sind, übernehmen Magnolia und Gaylord die Rollen der Show. Nur einen Tag später heiraten sie und bekommen eine Tochter namens Kim (Joana Henrique). Das Glück scheint perfekt, die Familie zieht nach Chicago, doch Gaylord ruiniert die Familie finanziell durch seine Spielsucht und am Ende verlässt er seine Frau und die gemeinsame Tochter, da er glaubt die beiden seien ohne ihn besser dran. Magnolia muss nun für sich und ihre Tochter selbst aufkommen und erhält von Frank Schultz (Petter Bjällö) und Ellie Mae Chipley (Nini Stadlmann) den Tipp im Nachtclub Trocadero zu arbeiten. Frank unterstützt Magnolia wo er kann und verhilft ihr so zu einer Rolle. Am Silvesterabend hat Magnolia ihren ersten Auftritt und entdeckt während der Ballade “After the Ball” im Publikum ihren Vater Andy. Die Familie findet wieder zueinander und nach vielen Jahren trifft Magnolia auch ihren Mann Gaylord wieder…
Ein Highlight das sich durch die ganze Show zieht ist das wohl bekannteste Lied des Musicals: „Ol’ man River“. Walter Reynolds, zu sehen in der Rolle des Joe, verzaubert das Publikum gleich mehrmals mit dem wunderschönen Lied und sorgt für Gänsehaut bei den Zuschauern.
Das gesamte Ensemble liefert auf der Bühne der Bad Hersfelder Festspiele durchweg eine erstklassige Leistung ab. Gesang und auch Schauspiel und Tanz überzeugen von Beginn an und machen das Stück zu einer kurzweiligen Show die viel zu schnell vorüber zu gehen scheint. Sowohl die oben erwähnten Hauptdarsteller als auch das restliche Ensemble harmonieren sehr gut mit dem Orchester, sind aber in erster Linie auch untereinander sehr gut aufeinander eingespielt.
Das Bühnenbild wird vom Ensemble während der Show selbst umgebaut, was aber nicht zu Pausen oder Überbrückungen führt, da die Umbauten ganz unauffällig in die Choreographie miteingebunden ist. Aus Zuschauersicht auf der linken Seite befindet sich ein Gerüst und in großen, beleuchteten schwarz-weißen Buchstaben das Wort „SHOW“. Das Wort „BOAT“ ist während der Show im Hintergrund zu sehen oder dient als Küche, Schlafzimmer oder Hochzeitskutsche, indem die Elemente umgedreht und passend zusammengestellt werden.
In Amerika zählt „Show Boat“ zu den größten Musicals und auch in Bad Hersfeld bekommt man eine erstklassige, von A-Z stimmige und tolle Show geboten die man sich unbedingt ansehen sollte. Das Stück ist noch bis zum 04. August 2013 in Bad Hersfeld zu sehen.
Termine:
SO, 07.07.2013 21:00 Uhr
DI, 09.07.2013 21:00 Uhr
DO, 11.07.2013 21:00 Uhr
FR, 12.07.2013 17:00 Uhr
SA, 13.07.2013 17:00 Uhr
SO, 14.07.2013 21:00 Uhr
DI, 16.07.2013 21:00 Uhr
DO, 18.07.2013 21:00 Uhr
SA, 20.07.2013 17:00 Uhr
MI, 24.07.2013 21:00 Uhr
FR, 26.07.2013 17:00 Uhr
DO, 01.08.2013 21:00 Uhr
SO, 04.08.2013 21:00 Uhr
Infos zu den Bad Hersfelder Festspielen, zur Anfahrt und zum Ticketkauf unter: http://www.bad-hersfelder-festspiele.de/spielplan/show-boat.html
(Fotos: Copyright Natascha Balß)