Elisabeth ist ein Musical über die Kaiserin Elisabeth von Österreich. Wer auf die kitschige Version aus den Filmen hofft, wird diese in diesem Stück nicht finden. Die Geschichte wird über die junge Kaiserin erzählt, die Ihr ganzes Leben versucht sich selbst aus den Zwängen am Wiener Hof zu befreien.
Die Haupthandlung der Geschichte, welche von Luigi Lucheni erzählt wird, ist die Liebe zwischen Elisabeth und dem Tod. Im Alter von 15 Jahren lernt sie den Kaiser von Österreich Franz Josef in Bad Ischl kennen. Elisabeth begleitet Ihre Mutter und Ihre Schwester, welche sich mit dem Kaiser von Österreich verloben soll. Der Kaiser und die freiheitsliebende Elisabeth verlieben und verloben sich.
Am Wiener Hof fühlt sich die junge Kaiserin wie im goldenen Käfig gefangen. Ihre Schwiegermutter Erzherzogin Sophie versucht Sie den Zwängen des Wiener Hofes zu unterwerfen. Sie entzieht ihr die Erziehung ihrer Kinder und beeinflusst Ihren Sohn Franz Josef sehr. Als er Elisabeth für seine politischen Wege einsetzen möchte, besteht sie darauf dass sie ihre Kinder zurückbekommt. Ihre beiden Töchter begleiten sie nach Ungarn, wo sie aber beide erkranken und die ältere Tochter Sophie stirbt. Elisabeth zerbricht fast an dem Tod ihrer erstgeborenen Tochter.
Nach einigen Jahren Ehe kommt endlich der Thronfolger Rudolf auf die Welt, doch auch diesen darf Elisabeth nicht selbst aufziehen und ihn auch nur ganz selten sehen. Daraufhin stellt Sie Ihren Mann vor die Wahl seine Mutter oder Sie. Er entscheidet sich für Elisabeth und sie darf selbst über die Erziehung ihrer Kinder entscheiden. Sie setzt ihren Willen am Hofe immer mehr durch, sehr zum Ärger Ihrer Schwiegermutter. Durch Ihre Beharrlichkeit schafft sie es sogar, dass der Kaiser sich für Ungarn einsetzt und die beiden werden zum König und Königin von Ungarn.
Der Tod ist immer an ihrer Seite und versucht sie dazu zu bringen freiwillig mit ihm zu gehen, doch noch wehrt sie sich dagegen. Elisabeth erkrankt an der „Lungenschwindsucht“ und muss für einige Zeit ans Meer. Sie nutzt diese ärztliche Verordnung um sich weiter aus dem goldenen Käfig zu befreien. Sie besucht den österreichischen Hof nur mehr selten und reist mit Ihrer jüngsten Tochter durch die ganze Welt und verbringt vor allem viel Zeit in Ungarn. Als ihr Sohn Rudolf sie braucht, lässt sie Ihn im Stich. Als letzten Ausweg wählt Rudolf den Freitod für sich. Nach dem Tod ihres geliebten Sohnes sieht sie erst wie ähnlich die beiden sich waren. Sie kehrt nicht mehr an den Wiener Hof zurück und reist weiterhin durch die Welt. Am 10.September 1898 wird sie von dem Attentäter Lucheni, welcher vom Tod beauftragt wurde Elisabeth zu töten, mit einer Feile erstochen. Letzten Endes schließt er Elisabeth in seine Arme und gibt ihr den von Elisabeth lang ersehnten „Todeskuss“.
Elisabeth ist wohl das bekannteste Stück des Komponisten Duos Sylvester Levay und Michael Kunze, welches 1992 seine Uraufführung in Wien hatte. In dem 20 jährigen Bühnenjubiläum eroberte das Stück 8 Millionen Zuschauer weltweit. Es ist wohl eines der erfolgreichsten Stücke die es gibt.
Der Tod – Mark Seibert:
Der Tod wird von dem Frankfurter Mark Seibert verkörpert. Er wurde neu ins Team geholt und spielt die Rolle mit sehr viel Überzeugung und Liebe zum Detail. Anfangs gibt er sich gegenüber Elisabeth noch kühl, doch nach und nach merkt man, dass er seine Liebe zu ihr nicht mehr leugnen kann. Stimmlich ist Mark sehr stark und harmoniert wundervoll mit seinen Bühnenpartnern.
Elisabeth – Annemieke van Dam:
Die Kaiserin von Österreich wird von der Holländerin Annemieke van Dam gespielt. Sie hat diese Rolle bereits in Stuttgart und bei der letzten Tour verkörpert. Sie ist eine wunderbare Elisabeth der man sowohl die junge, verspielte als auch die alte und zerbrochene Elisabeth abnimmt. Mit ihrer Schönheit und ihrer fantastischen Stimme, zieht sie das Publikum ohne Probleme in ihren Bann. Sie zeigt die Liebe zu Franz Josef aber auch die Sehnsucht nach dem Tod mit viel Herz. Mit dem Schlusslied und Elisabeths Befreiung „Wenn der Schleier fehlt“ rührt sie so manchen sogar zu Tränen und sie selbst scheut sich ihrer Tränen nicht. Sie ist eine der besten Darstellerinnen die, die Rolle der Elisabeth je verkörpert haben.
Luigi Lucheni – Kurosch Abassi:
Kurosch Abassi der 2011 seinen Abschluss an der renommierten Bayerischen Theaterakademie August Everding machte, schlüpft bei Elisabeth gleich in seine erste große Hauptrolle in einer Groß-Produktion. Man merkt wie sehr er sich auf die Rolle vorbereitet und wie viel Freude es ihm macht den Lucheni zu spielen. Er zeigt spöttisch was er von der Monarchie hält und auch welch große Angst ihm der Tod bereitet. Kurosch Abassi ist ein brillanter Lucheni und Darsteller, von dem man bestimmt noch viel hören und sehen wird.
Franz Josef – Mathias Edenborn:
Der Schwede Mathias Edenborn wurde ebenfalls neu ins Ensemble geholt und verkörpert den Kaiser Franz Josef mit viel Überzeugung. Anfangs steht er noch sehr unter dem Druck seiner Mutter, doch nach und nach merkt man wie er ihr aus den Händen gleitet und sie ihre Macht über ihn verliert. Man spürt die Liebe zu seiner Elisabeth und bei seinem Solo fühlt man seine tiefe Verzweiflung über ihre Ablehnung und Entscheidungen. Mathias Edenborn spielt den Kaiser mit viel Tiefgang und verleiht ihm eine starke und gefühlvolle Stimme.
Rudolf – Oliver Arno:
Der Bregenzer Oliver Arno ist auch bei dieser Tour wieder als Rudolf auf der Bühne zu sehen. Er ist bereits Teil des Stückes und nicht mehr wegzudenken. Bereits bei der letzten Tour war er abwechselnd in den Rollen als Rudolf und Tod zu sehen. Obwohl er die Rolle schon einige Male gespielt hat, verleiht er seinem Rudolf immer noch sehr viel Herz und Gefühl und verzaubert die Zuhörer mit seiner Stimme. Er zeigt die Verbundenheiten mit dem Tod bei „Die Schatten werden länger“ genauso perfekt, wie die Verzweiflung und die Suche nach der Aufmerksamkeit seiner Mutter bei „Wenn ich dein Spiegel wär“. Man fühlt mit ihm und versteht die Verzweiflungstat. Einer der besten Rudolfs!
Sophie – Betty Vermeulen:
Die Belgierin Betty Vermeulen spielt die kalte Erzherzogin Sophie sehr authentisch. Sie lehnt die junge Elisabeth vom ersten Tag lang ab und macht ihr das Leben schwer, der einzige Mensch für den sie Gefühle zeigt ist, ihr Sohn Franz Josef. Bei ihrem Solo spürt man ihre Verzweiflung um den Verlust der Macht über ihren Sohn.
Ludovika/ Frau Wolf – Elissa Huber:
Die erst 23 jährige Melissa Huber spielt die Doppelrolle Ludovika, die Mutter von Elisabeth, sowie Madame Wolf, die Besitzerin eines Freudenhauses. Trotz ihres jungen Alters nimmt man ihr beide Rollen problemlos ab. Bei „Nur kein Genieren“ kann man sehen wie viel Spaß sie auf der Bühne hat und sie kann auch gleichzeitig zeigen was sie stimmlich drauf hat!
Herzog Max von Bayern – Dennis Kozeluh:
Dennis Kozeluh ist ebenfalls ein Wiederholungstäter und aus dem Musical Elisabeth nicht mehr wegzudenken. Er spielt den Vater von Elisabeth mit so viel Liebe zum Detail, dass ohne ihn etwas fehlen würde. Herzog von Bayern wurde mit Dennis Kozeluh wieder einmal perfekt besetzt.
Auch das Ensemble bei dieser Tour ist perfekt gewählt. Ein paar wollen wir uns näher ansehen.
Gräfin Esterhazy – Ann Christin Elverum:
Ann Christin Elverum spielt Gräfin Esterhazy, die erste Zofe der Kaiserin. Ann Christin zeigt, dass die Gräfin zwar im Dienste der Erzherzogin steht, aber dass sie Mitgefühl und Mitleid für Elisabeth empfindet. Vor allem aber bei der Szene mit dem kleinen Rudolf merkt man wie sehr sie sich wünschte Elisabeth zu helfen um einmal wieder ihren Sohn zu sehen. Doch die kalte Erzherzogin lässt ihr keine Wahl. Bei ihrem Sololied „Unsere Kaiserin soll sich wiegen“ hört man ihre tolle Stimme und es wirklich schade, dass sie nicht mehr zu singen hat.
Graf Grünne – Martin Pasching:
Der Wiener Martin Pasching, der ebenfalls bei der letzten Tour dabei war und auch als Cover Tod zu sehen war, verkörpert auch bei dieser Tour wieder Graf Grünne mit sehr viel Freude. Auch er ist schon lange bei Elisabeth dabei, aber spielt immer noch mit so viel Liebe und Freude zu der Show. Als Graf Grünne zieht er immer wieder die Blicke auf sich und macht so seine Rolle zu einem wichtigen Bestandteil.
Baron Kempen /Sven Fliege:
Sven Fliege wurde neu für die Tour Produktion gecastet und passt perfekt ins Ensemble. Er hat auch das Cover Luigi Lucheni bekommen, bei dem er seine starke Stimme und sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellen kann. Auch sein „Wienerisch“ hat er perfekt geprobt und in seinen Ensemble-Rollen lässt er sich immer wieder etwas Neues einfallen. Er ist eine Bereicherung für das Ensemble.
Baron Hübner/Todesengel – Gernot Romic:
Der junge Österreich Gernot Romic wurde ebenfalls neu ins Ensemble geholt und hat sich auch gleich das Cover Rudolf gesichert. Im seinen Ensemble-Rollen verleiht er jeder Figur einen anderen Charakter, so dass man als Zuschauer das Gefühl hat immer wieder jemand Neuen zu sehen. Er verstärkt das Ensemble mit seiner starken, ausdrucksvollen Stimme.
Max von Mexico/Todesengel – Jan Altenbockum:
Auch Jan Altenbockum ist das erste Mal bei Elisabeth dabei und bringt so frischen Wind in das Ensemble von Elisabeth. Er ist als Todesengel und in diversen Ensemble-Rollen zu sehen und man sieht ihm an, wie viel Freude und Spaß er an der Show hat. Er ist ebenfalls eine Bereicherung für die Show.
Janine Schmid und Tanja Schwind für Musicalfotojournalismus