„Der kleine Horrorladen“, nach dem Film von Roger Corman und der deutschen Fassung von Michael Kunze, feierte bereits am 19. Dezember 2009 im hessischen Staatstheater Wiesbaden Premiere und am 16. September 2012 Wiederaufnahme.
Die Inszenierung des Jugendclubs des Theaters wurde von Iris Limbarth übernommen, ebenso wie die Choreografie.
Ein paar Details zur Geschichte: der sich in Downtown Manhattan, im Stadteil Lower Eastside, befindende Blumenladen des Herrn Mushniks steht kurz vor der Pleite. Der Umsatz ist sehr schlecht, die Kunden bleiben weg und dem Laden droht die Schließung. Der etwas spießig wirkende und schüchterne Seymour Krelborn ist Angestellter in Mushniks Blumenladen, interessiert sich sehr für ungewöhnliche und exotische Pflanzen und deren Haltung und wird auf eine ganz besondere Art aufmerksam, welche er nach seinem heimlichen Schwarm, der Angestellten Audrey, mit dem Namen „Audrey II“ tauft. Die Pflanze bekommt einen Ehrenplatz im Schaufenster des Ladens und zieht viele Kunden an, sodass der Laden vor der Insolvenz gerettet werden kann. Seymour wird durch seine Pflanze zum Star, überall in den Medien wird über ihn und „Audrey II“ berichtet und er gibt sich alle Mühe seine Pflanze immer mit dem zu versorgen was sie zum Wachsen und Gedeien braucht: Blut! Je größer die Pflanze wird, desto mehr Blut und Menschenopfer forder sie und verspricht Seymour als Dank die Liebe seines Schwarms Audrey. Nachdem aber dann schon zwei Menschen ihr Leben für die Pflanze lassen mussten, beschließt Seymour die Pflanze zu vernichten und das Spiel nimmt im „kleinen Horrorladen“ seinen Lauf…
Seymour und Audrey… das ganz gegensätzliche und doch so schöne Paar aus dem kleinen Horrorladen wird sehr gut von Tim Speckhardt und Anke Budau verkörpert und harmoniert auf ganzer Linie. Mit der schüchternen und ab und an auch tollpatschigen Art sorgt Tim Speckhardt mit seiner Rolle als Seymour immer wieder für den ein oder anderen Lacher und auch Anke Budau spielt die Rolle der mode- und selbstbewussten Audrey überzeugend.
Auch sehr gut kommen Andreas Kaun, als Blumenladenbesitzer Mushnik, Daniel Kegler (Audrey’s gewalttätiger Freund) und die Mädchenbande aus Lower Eastside: Crystal, Ronnette und Chiffon, gespielt von Karen Müller, Christina Blum und Charlotte Katzer, beim Publikum an. Großen Applaus ernteten auch Felicitas Geipel und Benjamin Geipel, die als Stimme der Pflanze „Audrey II“ bzw. als Körper in das Stück mit eingebunden waren.
Das Bühnenbild zeigt auf der rechten Seite eine Hausfront des Stadtviertels und auf der Bühne den direkten Blick in Mushniks Blumenladen, der mit Tresen, ein paar Blumen, einigen Arbeitsutensilien und natürlich der immer größer werdenden Pflanze „Audrey II“ ausgestattet ist. „Audrey II“ ist es auch sicherlich die bei diesem Stück das größte Highlight darstellt. Egal, ob als kleines,bewegliches Pflänzchen in einem Blumentopf oder als großes, sprechendes und immer weiter wachsendes Monstrum mitten im Blumenladen am Schaufenster, zieht sie doch immer wieder die Blicke auf sich.
Anfangs wirkte der Gesang der Darsteller über die Mikros etwas leise, was sich aber nach kurzer Zeit einspielte und dann auch passte.
Wer einen Einblick in den kleinen Horrorladen mit viel Witz und Charme und sehr guter Umsetzung durch den Jugendclub haben möchte, sollte sich das Stück unbedingt in Wiesbaden ansehen!
Die nächsten Termine:
Samstag, den 23.03.2013, 19.30 Uhr im kleinen Haus
Montag, den 01.04.2013, 18.00 Uhr im kleinen Haus
Aufführungsdauer 2 Stunden 10 Minuten. Eine Pause.
Kartenpreise: 8,25€ – 28,60€
Infos zum Theater:
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Christian-Zais-Str. 3
65189 Wiesbaden
www.staatstheater-wiesbaden.de
Foto: Martin Kaufhold
Infos zum Jugendclub:
www.jugendclubtheater.de
Die Macher:
Inszenierung / Choreografie Iris Limbarth
Musikalische Leitung Michael Geyer
Bühnenbild Britta Lammers
Kostüme Heike Ruppmann
Dramaturgie / Regieassistenz Stefanie Momper
Kostümassistenz Daphne Petanides
Licht Carsten Kaiser, Klaus Weyrauther
Inspizienz Michael Schmiedel/Stefanie Momper/F. Spring
Die Band:
Piano Michael Geyer
Drums Detlev Biederman
Bass Hansi Maloleppsy
Reed Stephan Völker
