In der Show vom 24.01.2013 fand im Theater des Westens bei „Tanz der Vampire“ ein Castwechsel statt. Es verließen die Crew: Alan Kelly, Elke Buyle, Joana Henrique, Sven Tummeleer, Toby Poole, Amelie Dobler und Thomas Borchert.
Bereits vor der Show war klar, dass diese für einen Donnerstagabend sehr gut ausgebucht war. Mit den Worten, dass einige Darsteller heute Abend ihre letzte Show hätten, wurden wir auf die Reise nach Transsylvanien geschickt.
Es war keine Gagshow, wie sie vielleicht von vielen erwartet/erträumt worden war, sondern eine sehr starke Vorstellung mit einigen kleinen, feinen Unterschieden – nur für echte Fans erkennbar. (Auf eine ausführliche Inhaltsangabe wird verzichtet, da die Geschichte von TdV mittlerweile so gut wie Jedem bekannt sein dürfte. Daher nur kurze Abrisse.)
Wie immer suchte Alfred (Michael Heller) seinen Professor (Veit Schäfermeier) und fand sich mit ihm kurze Zeit später im Wirtshaus des Paares Chagall (Anja Wessel u. Jerzy Jeszke) wieder.
Das Loblied des Knoblauchs wurde vom Volk vorgetragen und der Herr Graf (Thomas Borchert) besang den toten Gott.
Sarah, gespielt von Amelie Dobler, war niedlich wie immer anzusehen und will in ihrer Naivität nur Baden! Sie bemerkt nicht, wie sehr sie von Alfred umschwärmt wird. Als Sie das Geschenk des Grafen erhält, hält sie nur kurz gedanklich bei Alfred inne, träumt aber ihren Traum von Freiheit, entscheidet sich dann aber doch lieber mit dem Grafen zu tanzen.
Professor Abronsius und Alfred folgen ihr, treffen vor dem Schloss auf den Hausherrn und seinen Sohn und werden von Ihnen eingeladen zu bleiben. Im Schloss selbst erfolgte dann eigentlich nur ein kleiner Gag, der aber das Wiederholungs-Publikum dazu brachte, in Begeisterungsstürme auszubrechen nämlich: Als Koukol (Stefan Büdenbender) zum Grafen eilte, um die Herren aufs Zimmer zu führen, begrüßte ihn Thomas mit den Worten: „ Ja, wen haben wir denn da?“
Nach einem schier unendlich langen, mächtigen „Befreien“ schloss der Herr Graf unter tosendem Beifall das Tor und die Zuschauer wurden in die Pause entlassen.
Zu Beginn des 2. Aktes irrt Sarah in der Ahnengalerie umher und wird dabei vom Grafen beobachtet. Er kann sich kaum beherrschen und verlockt sie mit Worten und Gesten, doch noch kann er seine Gier zügeln.
Professor und Alfred machen sich trotz vorhergehendem Albtraum ausgeschlafen auf die Gruftsuche. In der nun folgenden Szene müssen die beiden Darsteller hervorgehoben werden. Das Zusammenspiel der Beiden ist wunderbar eingespielt, einfach perfekt. Sie ergänzen sich und ziehen das Publikum sofort in ihren Bann.
Nachdem die Graf-Tötungsaktion gescheitert ist, will der Professor sich weiteres Wissen anlesen und Alfred trifft auf Sarah, die gerade badet. Diese will allerdings erst nach dem großen Ball fliehen und schickt Alfred wieder weg.
Auf Kopfhöhe von Sarah, die noch immer in der Badewanne saß, hatte sich belustigenderweise ein Herz aus Badeschaum festgehakt, … ob das wohl der Graf für sie geformt hat??? Als Alfred nochmals mit ihr sprechen will und sie aufsucht, verirrt er sich. Er trifft auf den schwulen Grafensohn Herbert (Marc Liebisch), der Alfred schon sehnsüchtig erwartet und den er unverblümt anschmachtet. Zunächst kann er sich gegen diese Annäherungsversuche noch durch Flucht erwehren, doch er wird rasch wieder gestellt.
Professor rettet Alfred und sie fliehen auf die Zinnen. Von dort aus beobachten sie, wie die geladenen Gäste für den „Tanz der Vampire“ aus ihren Gräbern klettern und auch der Hausherr erscheint und beginnt seine unstillbare Gier (Gänsehaut-Feeling und Tränen pur) zu besingen.
Professor und Alfred schleichen sich ebenfalls auf dem Ball ein und werden Zeugen, wie Sarah gebissen wird. Doch sie können die Vampirschar überwältigen und fliehen. Der Professor zählt gerade noch: „1…2…3….“ Merkt dann aber, dass der Graf ja schon vor ihm steht und lacht ein wenig dümmlich-verlegen. Der Graf äfft, bevor er„Saugt sie aus!“ befielt, dieses Lachen nach. *rofl*
In dieser Szene war ein weiterer Gag eingebaut. Als Thomas von seinem Sohn Herbert angerumpelt wird, wirf er ihm vor „Warum störst du?“
Ein letztes Mal stirbt Graf Thomas in seinem Schloss und das Ende beginnt…..
Sarah verwandelt sich wie gewohnt zum Vampir und beißt auch ihren Alfred. Als dieser seine Verwandelung zum Vampier durchlebt hat, stemmt er sie in die Höhe und dreht sich mit ihr im Kreis.
Vom ersten Ton dieses Liedes an steht das Publikum und es wird durchgeklatscht bis die Vampire ausgetanzt haben. Auf der Bühne wird den Castmitgliedern, die nun ausscheiden, ein roter Strauß überreicht und es ist vorbei. Die gesamte Cast hat eine Wahnsinnsshow abgeliefert.
Das Ensemble zeigte sich tänzerisch sehr stark und vermittelte den Eindruck, dass es noch immer nicht müde ist, dieses Stück zu spielen – vor allem bei so einer Stimmung im Zuschauerraum.
Koukol (Stefan Büdenbender) lieferte in gewohnter Souveränität seine Show ab.
Magda (Goele de Raedt) blieb eher unauffällig und setzte wenig Höhepunkte
Chagal, Jerzy Jeszke, präsentiert sich in guter, alter, gewohnter Hamburg-Art. Ein strenger Vater, aber ein Vampir, der noch sehr wohl die Freuden des Lebens zu schätzen weiß.
Rebecca (Anja Wessel) Sie ist erst seit kurzem die neue Wirtin (seit 11.1.2013). Allerdings merkt man ihr das nicht an, sie spielt wie ein Profi. Außerdem passt sie visuell SOWAS von rein in diese Rolle!!!
Sarah, Amelie Dobler, spielt eine sehr niedliche und naive Sarah. Passend für die Rolle und stimmlich hat sie sich sehr gesteigert gegenüber den Anfängen.
Professor, Veith Schäfermeier, verdient lobende Erwähnung. Sehr stark vor allem mit seinem Assistenten im Zusammenspiel.
Alfred, Michael Heller, war nicht zu toppen. Sein „Für Sarah“ rührte einen sehr.
Herbert (Marc Liebisch): Er ist einfach für diese Rolle gemacht und man glaubt ihm alles bedingungslos, was er auf der Bühne bietet.
Graf v.Krolock wird von Thomas Borchert nicht gespielt – er ist in diesen 3 Stunden der Graf. Er legte eine Mimik und Gestik zutage, die seinesgleichen sucht. Er war sich absolut bewusst, wie sehr seine kleinen, aber feinen Scherze das Publikum zum Lachen brachten. Keine Ahnung, ob der Austausch von „wie“ und „daß“ in der Gier gewollt war.
Leider hat er nun den Schlüssel für sein Schloß abgegeben. An wen, ist wohl noch nicht geklärt, denn es fand keine Schlüsselübergabe statt. Thomas Borchert tauscht nun sein Vampircape gegen ein luftiges, ägyptisches Gewand ein
Wir wünschen ihm und seinen Kollegen alles Gute für den weiteren Karriereweg.
„Zurück bleibt nur die große Leere und die unstillbaren Gier!!!“
Nachtrag: Der neue Herr Graf ist Ivan Ozhogin, der diese Rolle bereits in Russland gespielt hat.
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