Sie sind gelandet! Allerdings so richtig freiwillig war das nicht.
Die VOCA PEOPLE vom Planeten VOCA sind auf ihrem Weg durch das Universum auf die Erde gestürzt und brauchen nun Energie um ihr Raumschiff wieder in Gang zu bringen. Aber wie soll das gehen? Ganz genau: mit Musik! Denn Musik ist Energie und Musik ist Leben, Leben ist Musik. Unter diesem Motto stehen auch die Shows der Voca People auf ihrer Tour durch Deutschland.
Entstanden sind die VOCA PEOPLE aus einer „verrückten Idee“ von Lior Kalfo heraus. Kalfo wirkte 1995 als Koator und Darsteller in einer der beliebtsten, israelischen TV-Comedyserien The Comedy Store mit. Außerdem war er 1999 bereits als Koautor an Aladdin beteiligt und spielte während der gesamten Spielzeit in Israel auch gleichzeitig die Hauptrolle. Im Alter on 28 gab Kalfo sein internationales Regiedebut in Prag mit dem 3D-Schwarzlichttheater Wow. 2003 gründete er das israelische Schwarzlichttheater Fun-Tazi dem er mit den drei Shows Fun-Tazi, Fun-Tazi-Kids sowie einer Version von Oscar Wildes Märchen The Selfish Giant einen Namen machte. Neben seinem TV-Engagement investierte er drei Jahre in die Entwicklung des Theaterspektakels Glow!, das von verschiedenen europäischen und Broadway Top-Produzenten mit mehr als einer Million Dollar unterstützt wurde und im August 2008 in Belgien ihre Premiere feierte. Die Idee zu The Voca People trug Kalfo beinahe vier Jahre lang mit sich herum, bevor die ersten Proben im Februar 2009 begannen.
Der erste Video-Clip der VOCA PEOPLE wurde dann im April 2009 auf Youtube veröffentlicht und hatte bereits nach vier Monaten bei 6.000.000 Zuschauern für Begeisterung und weltweites Interesse gesorgt. Zusammen mit Shai Fishman der als Komponist, Arrangeur und Musical Director bei den VOCA PEOPLE mitwirkt, bringt Kalfo als Verfasser, Urheber und Regisseur eine Show auf die Bühne, die stimmliche Virtuosität in Comedy, A-Capella-Gesang und beeindruckender Beat-Box-Kunst vereint.
Zuerst etwas zu den Darstellern:
Die Crew des intergalaktischen Raumschiffs Vocalactica besteht aus acht Mitgliedern: Captain Beat-On, seinem kleinen Bruder Scratcher, der gleichzeitig auch Co-Captain ist, Tubas, Bari-Tone, Tenoro, Alta, Mezzo und Soprana.
Jeder einzelne hat verschiedene Spezialfähigkeiten.
So kann Captain Beat-On beispielsweise den Takt mit der Exaktheit einer Schweizer Kuckucksuhr angeben. Außerdem kann er jedes Perkussionsinstrument des galaktischen Musikkatalogs imitieren.
Scratcher ist der Generalübersetzer der Crew und spricht über 1973 Sprachen und kann durch Berührung der Handflächen oder anderer Körperteile eine unbekannte Sprache erlernen, daher ist er auch der „Moderator“ der Show. Musikalisch ist er für Trommeln, Schlaginstrumente und außergewöhnliche Sound- und Scratching-Effekte zuständig.
Tubas besitzt neben seinen enormen Körperkräften nahezu erschütterne Stimmkapazitäten die er im imitieren der Instrumente wie Tuba, Kontrabass, Bassgitarre und Dudelsack zur Schau stellt. Außerdem ist er der geliebte Ehemann von Alta.
Bari-Tone ist das jüngste Miglied der Voalactica Crew, hat einen phänomenalen Stimmumfang und ist für Gesang (Bariton), Gitarre, Dudelsack, Schlagwerk und Saxophon zuständig.
Tenoro ist neben seiner Tätigkeit als Chefingenieur des Schiffs für Gesang (Tenor), Gitarre, Schlagwerk, Saxophon und Dudelsack zuständig. Seine Stimme kann auch als Alarmsignal verwendet werden, falls das des Schiffs ausfällt.
Altas Spezialfähigkeit ist das sammeln von Daten fremder Planeten. Ihre Fähigkeit Töne außergewöhnlich lange zu halten hilft ihr bei ihrem musikalischen Aufgaben dem Gesang (Alt), der Gitarre und der Geige.
Mezzo kann Objekte ausfindig machen indem sie ihre rechte Hand hebt und begleitet die VOCA PEOPLE mit Gesang (Mezzosopran), Gitarre, Geige und Schlagwerk.
Soprana wird sowohl als Schiffsärztin als auch als Gesang (Sopran), Trompete, Schlagwerk, Gitarre, Geige und Dudelsack eingesetzt.
Die VOCA PEOPLE sind auf die Erde gestürzt und brauchen Energie für ihr Raumschiff. Um ihr Raumschiff wieder mit Energie aufzuladen müssen sie nun unsere Musik singen und imitieren.
Da sie sehr schüchtern sind und unser Aussehen nicht gewohnt (schließlich sind die VOCA PEOPLE ganz weiß), brauchen sie einen kurzen Moment um sich der Situation zu stellen. Nachdem sie ihre Scheu überwunden haben und von einem Zuschauer die Musikgeschichte der Erde übertragen bekommen, gehts auch schon los mit einer Reise durch die irdische Musikgeschichte von The Lion Sleeps Tonight über Mozart, Little Richard, The Beach Boys, ABBA zu Micheal Jackson, Eurythmics und Nirvana.
Da die Bühne bis auf das Raumschiff und die VOCA PEOPLE leer ist, wirken die weißen Personen und ihre Stimmen umso mehr. Die Show hat 80 Minuten länge, was für eine reine Gesangsaufführung ohne Instrumente und Playback angemessen ist. Das Publikum reagierte durchweg Positiv auf die Show, vor allem bei Highlights wie dem Queen Tribute Medley oder den Einlagen in denen die VOCA PEOPLE sich menschliche Helfer aus dem Publikum suchten. Wirklich schade war, dass die Halle nur zur Hälfte gefüllt war, was allerdings kaum auffiel, sobald sich das Publikum traute richtig mit zu machen. Bei dem „Battle“ zwischen Captain Beat-On und seinem Bruder Scratcher wurde das Publikum als Background Beatbox mit einbezogen um dem jeweiligen Bruder zum Gewinn zu verhelfen. Am Anfang zögerte das Publikum etwas, hatte den Bogen aber doch schnell raus und so geriet der Streit in den Hintergrund und es ging nur noch darum, gemeinsam zu musizieren.
Ich persönlich kann jedem die VOCA PEOPLE wärmstens ans Herz legen. Es ist ein großes Mitmach-Konzert mit großartigen Stimmen und genialen Beat-Boxern, bei dem der komödiantische Aspekt nicht zu kurz kommt.
Wer Musik und Comedy liebt, wird die VOCA PEOPLE ganz sicher in sein Herz schließen.
Foto 1: by Stage Entertainment
Foto 2 und 3: Rebecca Schollas mit Alta und Tubas