Ein Abend voller Gefühl und privater Anekdoten der italienischen Nürnbergerin
Bereits als die sympathische Sängerin die Bühne des „Lukas- Alter Bahnhof“ in Essen-Kopferdreh betrat folgte tosender Applaus. Zu Beginn des Konzerts am 22.08.2011 gab sie einen kleinen Einblick weshalb sie ausgerechnet diese Songs des Abends ausgewählt hatte. Sie leitete das Konzert mit zwei Liedern ein, deren Sängerinnen sie bereits in ihrer Kindheit sehr geprägt haben – die italienische Sängerin Georgia und Celine Dion. Bereits hier zeigte sich, dass dieser Abend einen privateren Rahmen haben würde als man es sonst gewohnt ist.
Es folgte eine Anekdote wie sich Roberta Valentini und ihr Special Guest – Maria-Lena Hecking – kennengelernt haben. Vielen war dieser Name unbekannt, jedoch dürfte dieser nun vielen Gästen nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Die Stimmen der zwei Sängerinnen harmonierten wunderbar zusammen. Die zwei stimmten mit „Man in the Mirror“ eher ruhigere und nachdenklich stimmende Töne an. Ebenso überbrachte das nächste Lied „Nature Boy“ mit der Zeile „just to love and be loved“ eine Botschaft, die der Sängerin sehr am Herzen liegt.
Nach einer Anekdote über ihr Ausscheiden in der ersten Runde bei ihrer ersten Aufnahmeprüfung an einer Musicalschule und ihrer anschließenden Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau präsentierte sie dem Publikum das Lied „Journey to the Past“ aus dem Disney-Film Anastasia, das ihr letzten Endes bei ihrem zweiten Versuch an der Musicalschule zum Erfolg verhalf.
Natürlich durfte bei diesem Konzert ihr aktuelles Engagement nicht fehlen – und so präsentierten Roberta und Maria-Lena „Defying Gravity“ in einer anderen Version. Im Anschluss daran zeigte Maria-Lena mit dem Lied „Chancenlos“ von Annett Louisan ihre schöne, klare Stimme, bevor die zwei mit „I want it all“ nicht nur die Bühne, sondern auch das gesamte Lukas rockten.
Mit dem Lied „Halt mich“ von Herbert Grönemeyer erinnerten die beiden Künstlerinnen viele Gäste an das Benefizkonzert von Roberta Valentini und Willemijn Verkaik aus dem letzten Jahr. Die ruhigen Töne, die man von Roberta – zumindest bei Wicked – nicht zwangsläufig gewohnt ist, stehen der Italienerin sehr gut und mancher Gast wünscht sich mehr von dieser Seite der beliebten Sängerin zu hören.
Wie Roberta dem Publikum versicherte, hatte Marcos Padotzke, der für diesen Abend Teil der Band war, extra für diesen Abend Italienisch gelernt, das er dann auch direkt unter Beweis stellte. Nicht nur das Publikum amüsierte sich bei dieser komödiantischen Einlage von Roberta und Marcos, sondern auch die Künstlerin selbst musste einige Male lachen.
Im Laufe des Abends folgte eine kleine Parodie der Nonnen aus dem Sister Act Film sowie der Backstreet Boys Tanz, mit dem sie, so Roberta selbst, unter Beweis stellte, dass sie eigentlich keine Tänzerin ist, sondern eine Moverin.
Nach dem Gute-Laune-Lied „The Sign“ von Ace of Base folgte eine mehr oder weniger erzwungene Umbau-Pause, in der Roberta allerlei Fragen beantworte, bevor die Band „Nothing else matters“ von der Metal-Band Metallica anstimmte. Die Stimmen der zwei Sängerinnen harmonierten hier wunderschön und unterstrichen mit der Zweistimmigkeit die Melancholie des Liedes.
Neben den Anekdoten über Konzertbesuche der Backstreet Boys und Autofahrten nach Italien erfuhren die Gäste auch, dass es großer Wunsch der Künstlerin ist, ein Mal mit dem – so die Künstlerin selbst – großartigen Künstler Xavier Naidoo singen zu dürfen. So durfte an diesem Abend auch ein Lied, das Xavier Naidoo zwar nicht geschrieben, aber neu arrangiert hat, nicht fehlen – „Woman in Chase“.
Vor dem Abschluss präsentierte Roberta ein Lied ihrer zweiten absoluten Traumrolle – „Mein Leben“ aus Jekyll & Hyde – ein traumhaft gefühlvolles Lied, das eine Botschaft übermittelt, die durch die Interpretation und die einzigartige Stimme der emotionalen Italienerin unterstrichen wurde.
Alles in allem war dies ein rundum gelungener, amüsanter und intimer Abend mit der fränkelnden Italienerin, die bereits ihre zwei Traumrollen spielen durfte. Dieser Abend darf gerne wiederholt werden.
Sabine Dettloff für Musicalfotojournalismus, 23.08.2011